Wir können uns glücklich schätzen, dass es Musiker wie Thea Gilmore gibt. Musiker, die höhere Anforderungen an sich und ihre Musik stellen, als Songs zu schreiben, die zwar zum Mitträllern einladen, aber vorgeformt, wiedergekäut und nie vollständig verdaut sind.
In einem Zeitalter, in dem alle Künstler – egal ob Mann oder Frau – sich in der Regel entweder hypersexualisiert oder vollständig asexuell präsentieren, ist Gilmore eine Ausnahmeerscheinung: Eine erwachsener Mensch mit Herz und Seele, eine ausgereifte Persönlichkeit, die Stellung bezieht. Thea Gilmore ist eine reale Person, die sich mit Fragen befasst, die sich realen Menschen jeden Tag stellen, nur dass sie – im Gegensatz zum Rest von uns – diese Fragen mit einer wunderschönen Stimme und Songs, die von Folk, Jazz, Rock und Americana inspiriert sind, beantwortet. Nicht ohne Grund kauft Bruce Springsteen ihre Platten und nicht ohne Grund möchten Künstler wie Martha Wainwright oder Mike Scott mit ihr zusammen arbeiten.
Zuvor haben wir bereits folgende Alben von Thea Gilmore promotet:
John Wesley Harding (2011)
Murphy's Heart (2011)
Strange Communion (2010)
Die gefeierte Liedermacherin Thea Gilmore kehrt mit ihrem neuen Studioalbum Regardless zurück! Wem der Name Thea Gilmore vertraut ist, kennt ihn wahrscheinlich aus der Presse, die Gilmore mit Lob überhäuft hat oder durch die Unterstützung ihrer bekannten Fans - darunter Bruce Springsteen und Joan Baez. Oder vielleicht sogar aufgrund ihres posthumen Tracks mit Sandy Denny 'London', der im vergangenen Jahr im Rahmen der BBC-Berichterstattung der olympische Spiele in London in die oberen Bereiche der iTunes Single-Charts geklettert ist.
Gilmore kann man nur als unglaublich produktiv beschreiben - Regardless ist ihr 14. Album in genau so vielen Jahren. Ihr neuestes Album entstand jedoch nach einer „Zwangspause“. 2011 hat sie ihren zweiten Sohn bekommen und musste für mehrere Monate aussetzen, was für eine Musikerin mit einer derart disziplinierten Arbeitsmoral potenziell sehr frustrierend hätte sein können. Die Pause, und der damit verbundene Abstand zu ihrer eigenen Arbeit, hat sie jedoch befähigt, ihre Musik mit ganz neuen Augen zu betrachten. "Wenn man so viel Musik schreibt wie ich, ist es einfach, in einen eingefahrenen Trott zu kommen und am Ende immer das gleiche Album zu produzieren. Dieser Break hat mir geholfen meine Arbeit wieder von Neuem zu lernen“ und weiter: "Ich habe mich einmal mit einem Freund über eine Künstlerin unterhalten, die Kinder bekommen hat. Er dachte, dass ihr anschließend veröffentlichtes Album so klang, als würde sie denken, dass sie die einzige Frau sei, die jemals die Erfahrung einer Geburt gemacht hätte. Ich wollte auf gar keinen Fall, dass Regardless so rüberkommt. Für mich sind dies Lieder über die Verantwortung, die man für jemanden hat und über den Prozess des Loslassens."
Auf Regardless bringt Gilmore bedingungslose Liebe zum Ausdruck, aber durchsetzt ihre Texte mit einem Gefühl für menschliche Fehlbarkeit und wagt auch immer wieder einen Blick auf die dunkle Seite des Lebens. Manchmal erscheint es, als ob ihre eigenen Gefühle sie verunsichern ("this path is so well trodden but it still feels so unreal"). An anderer Stelle sinniert sie über die sich stetig wandelenden Zyklen des menschlichen Herzens ("I find it best to be prepared for tricks of the light, and the shadows things throw if you hold them too tight. Time is a train and it’s lost to the bend.")
Gilmore und ihr langjähriger musikalischer Partner / Produzent Nigel Stonier haben dieses Mal Neuland betreten: In neun Monates waren sie in insgesamt fünf verschiedenen Studios, und haben u.a. mit Seadna Mac Phail (Elbow), den dänischen Produzenten The Suppliers (Ron Sexsmith, Martha Wainwright) und String-Arrangeur Pete Whitfield (Plan B) zusammengearbeitet.
Der mühsame Prozess hat sich eindeutig gelohnt. Das Album fühlt sich an wie eine ganz natürliche Weiterentwicklung von Gilmores großartigem Songwriting-Talent; vielleicht etwas größer und eher in Hochglanzformat. Aber die Merkmale, die Gilmores beste Arbeiten charakterisieren – die glasklaren Texte, der dunkle Humor, die eingängigen Melodien, und vor allem ihre eindringliche, rauchige Stimme, die sie von anderen Künstlern absetzt - sind auch auf Regardless zu hören.