Wenn Feline Lang anfängt zu singen, taucht sie in eine andere Welt ein. Eine Welt, in der nichts so ist, wie es scheint! Einer Welt aus haarsträubenden Geschichten über Aliens, verliebte Werwölfe, Tod bringende schwarze Löcher und vielem Wundersamen mehr. Zusammen mit ihren Mitstreitern, einem Haufen außergewöhnlicher, hyperaktiver, künstlerischer Käuze, die sich selbst als Außerirdische bezeichnen, rief sie Feline & Strange ins Leben – und blickt seitdem mit Staunen und Neugier auf das Treiben der Menschen.
Nach gerade zwei Alben in kleiner Auflage genießt das Ensemble bereits einen Ruf wie Donnerhall – und dieser geht so weit, dass selbst im fernen Amerika der renommierte Produzent Jason Rubal (Amanda Palmer, Bitter Ruin) auf sie aufmerksam wurde. Feline und ihre Mannen arbeiteten gerade mit Hochdruck an ihrem aktuellen Album „Truths“, als er Kontakt aufnahm. Das Ergebnis: ein zweites Album mit dem Namen „Lies“ wurde eingespielt, und „Truths“ erhält ein komplettes Remake während der US-Tour der Band im Mai 2015. Beide Werke erscheinen noch dieses Jahr. Zusätzlich konnte für die aktuellen Aufnahmen der ehemalige Dresden Dolls-Schlagzeuger Brian Viglione gewonnen werden!
Diese ersten Früchte des Erfolges kommen aber nicht von ungefähr, sondern sind das Ergebnis mehrjähriger Arbeit und Freude am Geschichten erzählen. Frontfrau Feline Lang ist ein wahres Energiebündel, für die Kunst ein Lebenselixier ist. Nach Engagements als Opernsängerin (an städtischen Bühnen in Bremen und Hannover), Tangochanteuse (unter anderem mit Tango Real und Yira Yira) sowie als Regisseurin und Festivalveranstalterin gründete sie zusammen mit Christoph Klemke die Band. Der Mann mit Fliegerhelm und dem Drang, auf alles mit seinem Trommelstöcken draufzuschlagen, was ihm in die Quere kommt, oder gekonnt sein Cello zu bearbeiten, ist der kongeniale „Partner in Crime“, der Felines musikalische Visionen realisiert. Als Dritter stieß schließlich Marc André Haller dazu, der sich bereits als Bassist der Sakralpop-Gruppe Habakuk einen Namen machte und sogar für John Cage spielte.
Ihr erstes musikalisches Lebenszeichen gab das Berliner Trio anno 2011 mit „Behaviour“, einer noch stark am Sixties-Swing orientierten Seelenmalerei. Feline & Strange singen über Depressionen, Wahnsinn und einen in der Brust wütenden Furor. Bei aller Homogenität fielen aber Stücke wie „Finally“ bereits angenehm aus dem Rahmen und ließen erahnen, dass „Behaviour“ nur eine erste, gekonnte Fingerübung war und Vorlauf sein sollte für das, was da noch kommen würde.
Denn nicht einmal zwei Jahre später erschien die nächste Langrille „Science Fiction“. Hier fand Feline die passgenaue, dramaturgische Form für ihre Band. Die Lieder baute sie als Teil einer übergeordneten, bombastischen Space-Opera ein, die sie im begleitenden Booklet als Geschichte niederschrieb. Darin erzählt sie von ihrem Dasein als Außerirdische, gefangen in einem menschlichen Körper. Sie versucht, sich dem Leben der Menschen, so gut es geht, anzupassen; sie lebt, liebt, leidet, hasst...was eben die Erdbevölkerung so macht. Und doch plagt sie immer wieder die Frage: Warum bin ich eigentlich hier? Um der Menschheit zu helfen? Sie womöglich zu vernichten? Oder einfach nur, um sie zu beobachten? Eine große Geschichte, die auch nach einer großen Umsetzung verlangt.
Gleich mehrere Gastmusiker unterstützten das Berliner Trio bei der Arbeit zu „Science Fiction“. Ihre künstlerische Freiheit kosteten sie nach Belieben aus. Von herrlich kitschigen Weltraum-Synthesizer-Klängen über feurige Mariachi-Rhythmen bis hin zu forschem Polka-Punk, war auf dem zweiten Album so ziemlich jede verrückte Stilrichtung vertreten. Ihr Varieté-Stil begeisterte vor allem die prosperierende Steampunk-Szene in Deutschland. Feline & Strange treten bei verschiedenen Festivals von Deutschland über Italien bis in die USA auf und sind regelmäßig im einzigen Berliner Steampunk-Club, der „12grad Aetherloge“ zu sehen.
Mit der Doppelveröffentlichung von „Truths“ und „Lies“ erhöht die Gruppe nun ihren Einsatz. Noch dramatischer, noch theatralischer: Feline & Strange holen aus zum ganz großen Wurf und katapultieren sich damit an die Speerspitze des Kammer-Pop und Dark Cabaret.