Die Band ANGELSHARKX um den Gitarrenteufel Mad (Matt) Sunday und Sängerin Jazzmine sind eine in Berlin und Bagdad gegründete harte, gitarrenlastige Rock’n‘Roll Band mit 70s-Touch, ironischerweise benannt nach einem Haiangriff auf den Leadsänger im Atlantik. Dieser typisch schwarze Humor zieht sich durch ihr gesamtes textliches und musikalisches Werk. Ein Zuschauer bezeichnete sie augenzwinkernd einmal als eine Art „Fleetwood Mac auf dem Weg zur Hölle“. Dies liegt sicher auch an dem außergewöhnlichen stimmlichen Kraftduo, das so wuchtig die Refrains ansetzt, dass einem die Ohren klingeln. Zudem zelebrieren sie einen Hardrock aus einer Zeit, in der jener wohltuende Einfluss des Blues und Rock’n‘Roll noch spürbar war.
Die beiden vorab veröffentlichten Songs zeigen schon einmal die musikalische Richtung, aber erst auf dem nun vorliegenden Debütalbum entwickelt sich die geballte Energie der Band, wie sie auch live entsteht. Das Album bewegt sich gekonnt an und über der Grenze von Hardrock und hartem Rock’n‘Roll der 70er, Oldmetal und Rock. Im nächsten Jahr wird eine Tour folgen, nachdem die Clubgigs schon mal gewaltig nach vorne gingen.
Erklärtes Ziel der ANGELSHARKX ist es, auf das Album möglichst viele potentielle Rock-Hits zu packen und das ist ihnen mit Songs wie „What Love Do You Want?“, „Got The Devil To Pay“ und „You Got To Be On Time“ ganz sicher gelungen. Zwar bedient sich die Band dabei genussvoll einiger notwendiger Rockzitate und liefert grandiose Nummern, die einen Rockfan gut gelaunt und mit der vollen Energie eines V8 Motors in den Tag starten lassen, aber eine reine Spaßband sind Angelsharkx nicht. Auch harte, gesellschaftskritische Songs wie „Down At The Bottom“ oder „There Gonna Be A Shoot Out“ gehören zum kompletten Bild dazu. Natürlich tauchen als Inspiration auch hier die üblichen Verdächtigen auf wie Zeppelin und AC/DC, aber auch Rainbow, The Who, Rory Gallager, Pearl Jam, Muddy Waters oder Zappa, CCR sowie BB King und Bob Dylan.
Geprägt werden der Groove und die Songs vor allem durch Matts unermüdlichen Gitarrenriffs, den treibenden Basslinien und den harten, straighten Beats, die immer für eine Überraschung gut sind. Je mehr die ANGELSHARKX zu den Wurzeln des klassischen Hardrocks zurückkehren und sich auf die reine, nicht durch Effekte und Studiotechnik verwässerte kraftvolle Essenz konzentrieren, desto stärker entfernen sie sich dabei von Stereotypen und Möchtegernstadien-Rock und liefern dabei gerade wegen der 70s Wurzeln ein energiegeladenes, eigenständiges Album ab. Ihr Rock´n Roll funktioniert ebenso in einer zwielichtigen Spelunke, in der die Luft nach Schweiß und Bier riecht. Und so kommt die harte Note und die Anspielungen auf Teufel und Höllenhunde immer mit der sich selbst nie übermäßig ernst nehmenden Attitüde einher, dass es sich am Ende eben um harte, direkte und von den 70ern geschwängerte Musik handelt. Und gerade durch den Mut zur Direktheit entsteht bei den ANGELSHARKX etwas eigenes, auch wenn die Grundlage retro ist. Nicht mehr. Nicht weniger.