Vergangenheit & Zukunft – was war und was wird... Vor zweihundert Jahren war Weltrekorder ein Schlachtplan Napoleons gegen die Preußen, etwas später - im Jahr 1955 - war es eine Idee im Kopf des 1. Ingenieurs von Bell Telephone Laboratories und somit Erfinder des Tastentelefons. Weltrekorder war der 13. Oktober 1962 und später der stellvertretende Staatsratsvorsitzende der DDR, Willi Stoph. Es war ein rothaariges, pietätloses Mädchen, die Hand Gottes gegen England und ein Ponyhof in der Schweiz, der wegen rummachen geschlossen wurde. Weltrekorder war ein Hoch über Alaska, der letzte Whisky von Hemingway in Paris, Knecht Alfred von Lönneberga und von 1985 bis 1987 der Selbstmord auf Raten eines ukrainischen Tänzers, der abhängig von polnischer Suppe war. Weltrekorder war eine besonders reißfeste Tischdecke auf einem Tisch in Tschechien, der Weltrekord im Kübelkotzen, die Orgel in „Lucy in the Sky with Diamonds“, die fantastische Weltanschauung der Rokzop-Sekte, es war Putz- und Potenzmittel, eine Plastikente und die destruktive Seite der Französischen Revolution. 2007 trat es als Weltrekorder in die Welt und wurde eine laszive Band aus Köln. Aber auch das wird sich ändern – also genießen wir die Zeit, die bleibt, um es anzuhören, anzusehen und anzufassen. Vielleicht wird Weltrekorder schon bald ein flüchtiger Blick aus einem Raumschiff Richtung Titan und somit mal wieder unerschwinglich für uns kleinen Mann. Die Gegenwart – das ist Weltrekorder... Weltrekorder ist großartiger deutscher Indie-Pop aus Köln. Authentische, feinsinnige, deutsche Texte treffen auf eingängige Melodien im mal tanzbaren, mal rockigen oder melancholischen Sound mit Ohrwurm-Charakter und immer voller Leidenschaft. Die Lyrik von Bandleader, Produzent und Songschreiber Ingorange ist in erster Linie das Produkt diverser Alltagserfahrungen und des Bewusstseins der eigenen Befindlichkeit. ""Man läuft durch die Gegend und beobachtet sich selbst, dann setzt man sich ans Klavier"", beschreibt Ingorange seinen Schaffensprozess: ""Man nimmt eben wie ein Weltrekorder die Dinge der Welt auf"". Die musikalische Bandbreite schließt weder verzerrte E-Gitarren-Riffs noch Posaunen-Sounds aus. Der Instrumentierung sind kaum Grenzen gesetzt. Pathos und gestellte Fröhlichkeit widerstreben dem Lebensgefühl der Weltrekorder-Aktivisten. ""Wir können nicht anders, wir leben nun mal so"", heißt der zentrale Satz im ""Küchenkosmos""- ein Statement gegen alles Künstliche im Leben. Seit 2007 sind die vier Weltrekorder Ingorange, Tante Theo, Onkel Jan und Thomas unterwegs um die komplette Materie in Songs umzuwandeln. 2009 ist die Band in das Förderprogramm der Initiative Musik der Bundesregierung aufgenommen worden. Das Debütalbum “Weltrekorder” erscheint am 23.7.2010, die Single “Sex mit Hanne” am 2.7. Aus Ingoranges Autobiographie ´Leben in 6 Bildern’: „Als Kind fegte ich mit Alle-meine-Entchen-singen ganze Seen leer, ließ unsere Nachbarin verschwinden, richtete mit zarten Liebesliedern viel Unheil an und schoss mich auf direktem Weg ins gesellschaftliche OFF (…). Ich verbrachte viele Jahre in sprachloser Einsamkeit, doch eines schönen Tages fand ich resistente Mitstreiter, die nicht nur große Musiker waren, sondern auch gute Menschen, die meiner geschundenen Seele warmen Kakao einflössten (…)."